Man in the Middle

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<TwSeo sMetaDescription="Ein Man-in-the-Middle-Angriff (kurz MITM-Angriff, umgangssprachlich auch als Janusangriff bezeichnet) ist eine Form des Angriffs auf die Kommunikationsverbindung zwischen zwei oder mehreren Teilnehmern in einem Rechnernetz. Ziel eines solchen Angriffs ist es, die Kommunikation unbemerkt abzuhören, zu manipulieren oder zu kontrollieren."/>
 
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== Beschreibung ==
 
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Ein MITM-Angriff im Volksmund auch bekannt als Janusangriff, ist eine Angriffsform, die in Rechnernetzen ihre Anwendung findet.
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Ein Man-in-the-Middle-Angriff (kurz MITM-Angriff, umgangssprachlich auch als Janusangriff bezeichnet) ist eine Form des Angriffs auf die Kommunikationsverbindung zwischen zwei oder mehreren Teilnehmern in einem Rechnernetz. Ziel eines solchen Angriffs ist es, die Kommunikation unbemerkt abzuhören, zu manipulieren oder zu kontrollieren.
  
Der Angreifer steht dabei entweder physikalisch (Nachrichtendienste) oder heute meistens logisch (Hacker) zwischen den beiden Kommunikationspartnern und hat dabei mit seinem System vollständige Kontrolle über den Datenverkehr zwischen zwei oder mehreren Netzwerkteilnehmern und kann auch die Informationen nach Belieben einsehen und sogar manipulieren. Das gefährliche daran ist,  
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Dabei positioniert sich der Angreifer entweder physisch (etwa durch Geheimdienste oder durch Zugang zur Infrastruktur) oder – häufiger – logisch (z. B. durch Hackerangriffe) zwischen den Kommunikationspartnern. Der Angreifer leitet die Daten über sein eigenes System um und erhält dadurch vollständigen Zugriff auf den Datenverkehr. Dies ermöglicht es ihm, Nachrichten mitzulesen, zu verändern oder sogar gefälschte Informationen einzuschleusen, ohne dass die beteiligten Kommunikationspartner dies bemerken.
dass der Angreifer den Kommunikationspartnern das jeweilige Gegenüber vortäuschen kann, ohne dass das Opfer irgendetwas davon mitbekommt.
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Die besondere Gefahr eines Man-in-the-Middle-Angriffs besteht darin, dass sich der Angreifer gegenüber beiden Parteien als legitimer Kommunikationspartner ausgeben kann. Die betroffenen Teilnehmer glauben, direkt miteinander zu kommunizieren, während in Wirklichkeit der Angreifer den gesamten Datenfluss kontrolliert.
  
 
=== MITM-Angriff ===
 
=== MITM-Angriff ===
 
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[[File:Man_in_the_Middle02.jpg|thumb|170px|Systemproxy]]
Dieser Seite soll keine Anleitung zum Hacken werden, deshalb wird folgendes Szenario angenommen.
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In einem hypothetischen Szenario, bei dem ein Angreifer bereits vollen Zugriff auf ein Betriebssystem erlangt hat, besteht die Möglichkeit, den gesamten Netzwerkverkehr umzuleiten. Dies kann etwa durch die Manipulation der Proxy-Einstellungen im Betriebssystem erfolgen. Alternativ ist eine Umleitung auch über Netzwerkkomponenten wie den DHCP-Server oder durch Änderung des Standardgateways möglich.
Der Hacker hat mit welcher Methode auch immer, bereits Vollzugriff auf das Betriebssystem. Nun muss der Angreifer nur noch den Proxy-Server vom Betriebssystem setzen oder abändern und der gesamte Datentransfer wird umgeleitet. Natürlich gibt es noch weitere Möglichkeiten ihn umzuleiten (z. B. DHCP-Server -> Standardgateway).
 
  
Jetzt ist es möglich den gesamten Datentransfer in Echtzeit mitzulesen. Das größte Problem dabei ist, dass auch eine verschlüsselte Verbindung davon betroffen ist, sofern die Schlüssel nicht über ein zuverlässiges alternatives Medium verifiziert worden sind!
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Sobald der Datenverkehr umgeleitet ist, kann dieser potenziell in Echtzeit mitgelesen oder manipuliert werden. Besonders kritisch ist dies bei unverschlüsselten Protokollen wie HTTP (Hypertext Transfer Protocol) oder FTP (File Transfer Protocol). Diese übertragen Zugangsdaten wie Benutzernamen und Passwörter im Klartext und gelten daher als unsicher. Auch wenn eine HTTP-basierte Webseite keine sensiblen Informationen verarbeitet, sollte bei einer möglichen Dateneingabe Vorsicht geboten sein.
  
Die Verbindungen wie HTTP (Hypertext Transfer Protocol) oder FTP (File Transfer Protocol) sollten aus mehreren Sicherheitsgründen nicht mehr verwendet werden, da diese nicht verschlüsselt sind. Die Zugangsdaten wie Benutzername und Passwort werden in Textform gesendet. Eine Webseite, die über HTTP erreicht werden kann, ist nicht kritisch, solange keine Datenübermittlung stattfindet (z. B. Anmeldung).
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Sicherer sind verschlüsselte Protokolle wie HTTPS ([https://de.wikipedia.org/wiki/Hypertext_Transfer_Protocol_Secure Hypertext Transfer Protocol Secure]) und SFTP ([https://de.wikipedia.org/wiki/SSH_File_Transfer_Protocol SSH File Transfer Protocol]), bei denen die Daten vor der Übertragung verschlüsselt werden. Solange die kryptografischen Schlüssel nicht kompromittiert oder über unsichere Kanäle übertragen wurden, ist ein nachträgliches Entschlüsseln des Datenverkehrs mit erheblichem Aufwand verbunden. Dazu zählen hoher Rechenaufwand, Stromverbrauch und Zeitbedarf – Faktoren, die viele Informationen (z. B. Sitzungsdaten oder Transaktionen) bei verzögerter Entschlüsselung wertlos machen können.
  
Auf einer sicheren Seite ist man, wenn HTTPS ([https://de.wikipedia.org/wiki/Hypertext_Transfer_Protocol_Secure Hypertext Transfer Protocol Secure]) oder SFTP ([https://de.wikipedia.org/wiki/SSH_File_Transfer_Protocol SSH File Transfer Protocol]) verwendet wird. Fehlen dem Angreifer die Schlüssel für die Verschlüsselung, ist es immerhin ein großer Aufwand (z. B. Rechenleistung, Zeitaufwand, [[Man_in_the_Middle#Stromverbrauch|Stromverbrauch]]) um diese im Nachhinein zu entschlüsseln. Viele Information werden durch die entstehende Zeitverzögerung wertlos (z. B. Sessions, Transaktionen).
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Für eine sichere Verbindung zu einem entfernten System wie Linux, sollte eine verschlüsselte Sitzung über SSH ([https://de.wikipedia.org/wiki/Secure_Shell Secure Shell]) etabliert werden. Weiterhin kann der Einsatz eines VPNs ([https://de.wikipedia.org/wiki/Virtual_Private_Network Virtual Private Network]) zusätzliche Sicherheit bieten, da dadurch der gesamte Datenverkehr durch einen verschlüsselten Tunnel geleitet wird. Dies schützt insbesondere vor Angriffen in öffentlichen oder nicht vertrauenswürdigen Netzwerken.
 
 
Für eine sichere Verbindung zu einem Server, sollte unbedingt eine SSH-Verbindung ([https://de.wikipedia.org/wiki/Secure_Shell Secure Shell]) verwendet werden. Eine weitere Sicherheit bietet ein zusätzliches VPN ([https://de.wikipedia.org/wiki/Virtual_Private_Network Virtual Private Network]).
 
  
 
=== MITM-Angriff erkennen ===
 
=== MITM-Angriff erkennen ===
 
[[File:Man_in_the_Middle03.jpg|thumb|170px|PING]]
 
[[File:Man_in_the_Middle03.jpg|thumb|170px|PING]]
In der Theorie ist es möglich einen MITM-Angriff zu erkennen, jedoch sieht dies in der Praxis etwas anders aus. Man kann ihn dadurch erkennen, dass die Antwortzeiten der Server ansteigen (z. B. PING). Die Internetlinie wird langsamer, da der gesamte Datentransfer über einen Proxy-Server geleitet wird (z. B. [[Tor-Netzwerk]]). In der Praxis hängen jedoch die Antwortzeiten des Servers von verschiedenen Faktoren ab (z. B. Serverlast, Linienlast).
 
  
Um einen MITM-Angriff zu erkennen, benötigt man den Mittelwert der Antwortzeiten eines Servers, jedoch bevor dieser Angriff erfolgt ist!
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In der Theorie ist es möglich, einen Man-in-the-Middle-Angriff (MITM) zu erkennen. In der Praxis gestaltet sich dies jedoch schwierig, da viele der potenziellen Anzeichen unspezifisch sind und auch durch andere Ursachen erklärt werden können.
  
Mit dem Befehl "PING" ist er schwer zu entdecken, da die gesendeten Datenpakete sehr klein sind. Eine bessere Möglichkeit ist, die Internetlinie mit einem Speedtest zu kontrollieren.
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==== Latenz und Geschwindigkeitseinbußen ====
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Ein möglicher Hinweis auf einen MITM-Angriff kann eine erhöhte Latenzzeit im Datenverkehr sein. Da der gesamte Datenstrom über einen vermittelnden Proxyserver umgeleitet wird, können sich die Antwortzeiten erhöhen. Dies lässt sich beispielsweise mit dem Kommandozeilenbefehl "ping" feststellen. Allerdings senden ping-Pakete typischerweise nur sehr kleine Datenmengen, wodurch selbst bei Umleitungen oder Manipulationen nur geringe Verzögerungen messbar sind. Zudem können Faktoren wie Serverauslastung, Netzwerküberlastung oder Routingänderungen ähnliche Effekte verursachen, was eine eindeutige Zuordnung erschwert.
  
Sofern der Internetanschluss eine statische IP-Adresse besitzt und diese plötzlich nicht mehr übereinstimmt sollten man bereits skeptisch werden. Der Proxy-Server der Verbindung zum Internet aufbaut hat eine andere IP-Adresse.
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Zuverlässigere Indikatoren lassen sich unter Umständen durch einen Speedtest feststellen, bei dem sowohl Download- als auch Upload-Geschwindigkeit gemessen werden. Eine deutliche Reduktion der Übertragungsraten, insbesondere bei stabilen Netzwerkbedingungen kann ein Indiz für eine Umleitung über einen Proxy-Server sein (z. B. über das [[Tor-Netzwerk]]).
  
Eine weitere Möglichkeit ist, wenn der Proxy-Server fehlerhaft konfiguriert wurde. Es könnte es sein, dass einige Ports oder Protokolle (z. B. SSH, SFTP, FTP...) nicht weitergeleitet werden. Aber bei einem gelungenen MITM-Angriff, kann davon ausgegangen werden, dass auch der Proxy-Server einwandfrei funktioniert.
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==== Veränderungen bei IP-Adressen ====
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Besitzt der Internetanschluss eine statische öffentliche IP-Adresse, kann ein Abgleich mit dieser Adresse Hinweise auf eine mögliche Umleitung geben. Wenn plötzlich eine andere IP-Adresse bei der Verbindung mit externen Servern angezeigt wird, kann dies darauf hindeuten, dass ein MITM-Angriff vorliegt und der Datenverkehr über ein fremdes Gateway geroutet wird. Diese Methode ist jedoch nur bei festen IP-Adressen praktikabel, da dynamische IP-Zuweisungen regelmäßig wechseln.
  
=== Fazit ===
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==== Fehlfunktionen bei bestimmten Protokollen ====
Wie bereits erwähnt, ist es für einen normalen Internetbenutzer nahezu unmöglich einen solchen Angriff zu erkennen. Auch die Spezialisten dafür, haben große Probleme mit dieser Angriffsform.
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Ein weiterer Hinweis kann eine fehlerhafte Weiterleitung spezifischer Protokolle oder Ports sein. Wurde der angreifende ProxyServer nicht korrekt konfiguriert, kann dies dazu führen, dass bestimmte Verbindungen, etwa über SSH, SFTP oder FTP nicht ordnungsgemäß aufgebaut werden können. Bei technisch gut ausgeführten MITM-Angriffen ist jedoch davon auszugehen, dass der Proxy transparent und fehlerfrei arbeitet, wodurch solche Auffälligkeiten vermieden werden.
  
Eine kleine Hilfe aber nicht aussagekräftig ist folgendes auf dieser Webseite ([http://www.wieistmeineip.de Wie ist meine IP-Adresse]) zu kontrollieren:
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==== Einschränkungen der Erkennung ====
* IP-Adresse (statisch)
+
Um eine verlässliche Erkennung zu ermöglichen, wäre ein vorheriger Referenzwert der Netzwerkreaktionszeiten erforderlich, beispielsweise der Mittelwert der Latenzzeiten vor dem Angriff. Ohne diese Vergleichswerte ist eine objektive Beurteilung nur schwer möglich. Auch moderne MITM-Techniken können gezielt so gestaltet werden, dass sie keine spürbaren Auffälligkeiten im Netzwerkverkehr erzeugen.
* Betriebssystem
 
* Herkunftsland
 
  
Seit geraumer Zeit ist der Datentransfer standardmäßig bei den meisten Anbietern verschlüsselt und es ist auch nicht mehr möglich ohne Verschlüsselung HTTPS ([https://de.wikipedia.org/wiki/Transport_Layer_Security TLS]) auf die Dienste zuzugreifen (z. B. {{SITENAME}}, Online-Banking, Apps, Google, YouTube).
+
== Tipps ==
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Zur Erhöhung der Sicherheit im täglichen Umgang mit dem Internet sollten folgende Maßnahmen beachtet werden:
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* Das Betriebssystem sowie Sicherheitssoftware (z. B. Antivirenprogramme) regelmäßig aktualisieren
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* Wenn möglich, ausschließlich verschlüsselte Verbindungen (z. B. HTTPS, SFTP) nutzen
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* Benutzernamen und Passwörter nicht mehrfach für verschiedene Dienste verwenden
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* Nach der Nutzung von Webdiensten, insbesondere bei sensiblen Anwendungen wie Online-Banking, stets aktiv abmelden, um die Session ordnungsgemäß zu beenden
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* Ein Virtual Private Network (VPN) verwenden, insbesondere bei der Nutzung öffentlicher oder nicht vertrauenswürdiger Netzwerke
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* Beachten, dass der Betreiber eines WLAN-Netzes grundsätzlich in der Lage ist, den Datenverkehr zu protokollieren
  
== Fotos ==
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Man-in-the-Middle-Angriffe kommen häufig in den folgenden Kontexten vor:
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* Angriffe auf unverschlüsselte WLAN-Verbindungen (z. B. in Cafés oder Flughäfen)
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* Manipulation oder Kompromittierung von SSL-/TLS-Verbindungen
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* DNS-Spoofing, bei dem falsche IP-Adressen für legitime Domainnamen zurückgegeben werden
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* ARP-Spoofing in lokalen Netzwerken, um sich als Gateway oder anderer Teilnehmer auszugeben
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Zur Abwehr von MITM-Angriffen stehen verschiedene technische und organisatorische Maßnahmen zur Verfügung:
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* Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zur Sicherung der Datenübertragung (z. B. über TLS/SSL)
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* Einsatz von digitalen Zertifikaten und Public-Key-Infrastrukturen (PKI) zur Validierung der Kommunikationspartner
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* VPN-Verbindungen zur Schaffung eines geschützten Tunnels über unsichere Netzwerke
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* Verwendung von sicheren Authentifizierungsverfahren, beispielsweise Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)
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== Fazit ==
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Die Erkennung eines Man-in-the-Middle-Angriffs stellt selbst für erfahrene IT-Sicherheitsfachleute eine erhebliche Herausforderung dar und ist für durchschnittliche Internetnutzer praktisch nicht möglich. Zwar bieten Tools wie „Wie ist meine IP-Adresse“ eine erste Orientierung, doch deren Aussagekraft ist begrenzt. Dank der flächendeckenden Einführung verschlüsselter Verbindungen über HTTPS (TLS) ist der Schutz vor solchen Angriffen in den letzten Jahren deutlich verbessert worden. Dennoch bleibt Wachsamkeit gegenüber verdächtigen Netzwerkveränderungen und ein grundlegendes Verständnis für sichere Verbindungen weiterhin wichtig.
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== Screenshots ==
 
<gallery perrow="5">
 
<gallery perrow="5">
Man_in_the_Middle04.jpg|ohne Proxy-Server
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Man_in_the_Middle04.jpg|Speedtest<br>(ohne Proxy-Server)
Man_in_the_Middle05.jpg|mit Proxy-Server
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Man_in_the_Middle05.jpg|Speedtest<br>(mit Proxy-Server)
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Man_in_the_Middle06.jpg|Speedtest<br>(ohne Tor-Netzwerk)
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Man_in_the_Middle07.jpg|Speedtest<br>(mit Tor-Netzerk)
 
</gallery>
 
</gallery>
 
== Tipps ==
 
* Das Betriebssystem sowie das Antivirenprogramm immer auf dem aktuellen Stand halten.
 
* Wenn möglich, immer eine verschlüsselte Verbindung verwenden.
 
* Keinen Benutzernamen und kein Passwort mehrmals verwenden.
 
* Nicht vergessen sich nach einer Anmeldung wieder abzumelden, somit wird die bestehende [https://de.wikipedia.org/wiki/Sitzungsbezeichner Session] geschlossen (z. B. Online-Banking).
 
* Ein Virtual Private Network (VPN) verwenden.
 
* Der Anbieter eines WLANs kann den Datentransfer mitloggen.
 
 
== Stromverbrauch ==
 
An diesem Beispiel kann man deutlich erkennen, an welchen zwei Monate versucht wurde, verschiedene Verschlüsselungen zu entschlüsseln. Der Stromverbrauch des Servers steigt rapide an (CPU-Auslastung).
 
{| class="wikitable"
 
|-
 
|
 
<TwBarGraph sLabel="Stromverbrauch (kWh)">
 
Jannuar 2016|61
 
Februar 2016|40
 
März 2016|42
 
April 2016|58
 
Mai 2016|55
 
Juni 2016|60
 
Juli 2016|172
 
August 2016|168
 
</TwBarGraph>
 
|}
 
  
 
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
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== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
 +
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Hypertext_Transfer_Protocol_Secure HTTPS (Hypertext Transfer Protocol Secure)]
 +
* [https://de.wikipedia.org/wiki/SSH_File_Transfer_Protocol SFTP (SSH File Transfer Protocol)]
 +
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Secure_Shell SSH (Secure Shell)]
 +
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Virtual_Private_Network VPN (Virtual Private Network)]
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Dynamic_Host_Configuration_Protocol DHCP-Server]
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Dynamic_Host_Configuration_Protocol DHCP-Server]
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Proxy_(Rechnernetz) Proxy-Server]
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Proxy_(Rechnernetz) Proxy-Server]

Version vom 9. Juli 2025, 17:38 Uhr

HookTwSeo HookTwSeo HookTwSeo HookTwSeo

Beschreibung

Man in the Middle01
Man in the Middle

Ein Man-in-the-Middle-Angriff (kurz MITM-Angriff, umgangssprachlich auch als Janusangriff bezeichnet) ist eine Form des Angriffs auf die Kommunikationsverbindung zwischen zwei oder mehreren Teilnehmern in einem Rechnernetz. Ziel eines solchen Angriffs ist es, die Kommunikation unbemerkt abzuhören, zu manipulieren oder zu kontrollieren.

Dabei positioniert sich der Angreifer entweder physisch (etwa durch Geheimdienste oder durch Zugang zur Infrastruktur) oder – häufiger – logisch (z. B. durch Hackerangriffe) zwischen den Kommunikationspartnern. Der Angreifer leitet die Daten über sein eigenes System um und erhält dadurch vollständigen Zugriff auf den Datenverkehr. Dies ermöglicht es ihm, Nachrichten mitzulesen, zu verändern oder sogar gefälschte Informationen einzuschleusen, ohne dass die beteiligten Kommunikationspartner dies bemerken.

Die besondere Gefahr eines Man-in-the-Middle-Angriffs besteht darin, dass sich der Angreifer gegenüber beiden Parteien als legitimer Kommunikationspartner ausgeben kann. Die betroffenen Teilnehmer glauben, direkt miteinander zu kommunizieren, während in Wirklichkeit der Angreifer den gesamten Datenfluss kontrolliert.

MITM-Angriff

Man in the Middle02
Systemproxy

In einem hypothetischen Szenario, bei dem ein Angreifer bereits vollen Zugriff auf ein Betriebssystem erlangt hat, besteht die Möglichkeit, den gesamten Netzwerkverkehr umzuleiten. Dies kann etwa durch die Manipulation der Proxy-Einstellungen im Betriebssystem erfolgen. Alternativ ist eine Umleitung auch über Netzwerkkomponenten wie den DHCP-Server oder durch Änderung des Standardgateways möglich.

Sobald der Datenverkehr umgeleitet ist, kann dieser potenziell in Echtzeit mitgelesen oder manipuliert werden. Besonders kritisch ist dies bei unverschlüsselten Protokollen wie HTTP (Hypertext Transfer Protocol) oder FTP (File Transfer Protocol). Diese übertragen Zugangsdaten wie Benutzernamen und Passwörter im Klartext und gelten daher als unsicher. Auch wenn eine HTTP-basierte Webseite keine sensiblen Informationen verarbeitet, sollte bei einer möglichen Dateneingabe Vorsicht geboten sein.

Sicherer sind verschlüsselte Protokolle wie HTTPS (Hypertext Transfer Protocol Secure) und SFTP (SSH File Transfer Protocol), bei denen die Daten vor der Übertragung verschlüsselt werden. Solange die kryptografischen Schlüssel nicht kompromittiert oder über unsichere Kanäle übertragen wurden, ist ein nachträgliches Entschlüsseln des Datenverkehrs mit erheblichem Aufwand verbunden. Dazu zählen hoher Rechenaufwand, Stromverbrauch und Zeitbedarf – Faktoren, die viele Informationen (z. B. Sitzungsdaten oder Transaktionen) bei verzögerter Entschlüsselung wertlos machen können.

Für eine sichere Verbindung zu einem entfernten System wie Linux, sollte eine verschlüsselte Sitzung über SSH (Secure Shell) etabliert werden. Weiterhin kann der Einsatz eines VPNs (Virtual Private Network) zusätzliche Sicherheit bieten, da dadurch der gesamte Datenverkehr durch einen verschlüsselten Tunnel geleitet wird. Dies schützt insbesondere vor Angriffen in öffentlichen oder nicht vertrauenswürdigen Netzwerken.

MITM-Angriff erkennen

Man in the Middle03
PING

In der Theorie ist es möglich, einen Man-in-the-Middle-Angriff (MITM) zu erkennen. In der Praxis gestaltet sich dies jedoch schwierig, da viele der potenziellen Anzeichen unspezifisch sind und auch durch andere Ursachen erklärt werden können.

Latenz und Geschwindigkeitseinbußen

Ein möglicher Hinweis auf einen MITM-Angriff kann eine erhöhte Latenzzeit im Datenverkehr sein. Da der gesamte Datenstrom über einen vermittelnden Proxyserver umgeleitet wird, können sich die Antwortzeiten erhöhen. Dies lässt sich beispielsweise mit dem Kommandozeilenbefehl "ping" feststellen. Allerdings senden ping-Pakete typischerweise nur sehr kleine Datenmengen, wodurch selbst bei Umleitungen oder Manipulationen nur geringe Verzögerungen messbar sind. Zudem können Faktoren wie Serverauslastung, Netzwerküberlastung oder Routingänderungen ähnliche Effekte verursachen, was eine eindeutige Zuordnung erschwert.

Zuverlässigere Indikatoren lassen sich unter Umständen durch einen Speedtest feststellen, bei dem sowohl Download- als auch Upload-Geschwindigkeit gemessen werden. Eine deutliche Reduktion der Übertragungsraten, insbesondere bei stabilen Netzwerkbedingungen kann ein Indiz für eine Umleitung über einen Proxy-Server sein (z. B. über das Tor-Netzwerk).

Veränderungen bei IP-Adressen

Besitzt der Internetanschluss eine statische öffentliche IP-Adresse, kann ein Abgleich mit dieser Adresse Hinweise auf eine mögliche Umleitung geben. Wenn plötzlich eine andere IP-Adresse bei der Verbindung mit externen Servern angezeigt wird, kann dies darauf hindeuten, dass ein MITM-Angriff vorliegt und der Datenverkehr über ein fremdes Gateway geroutet wird. Diese Methode ist jedoch nur bei festen IP-Adressen praktikabel, da dynamische IP-Zuweisungen regelmäßig wechseln.

Fehlfunktionen bei bestimmten Protokollen

Ein weiterer Hinweis kann eine fehlerhafte Weiterleitung spezifischer Protokolle oder Ports sein. Wurde der angreifende ProxyServer nicht korrekt konfiguriert, kann dies dazu führen, dass bestimmte Verbindungen, etwa über SSH, SFTP oder FTP nicht ordnungsgemäß aufgebaut werden können. Bei technisch gut ausgeführten MITM-Angriffen ist jedoch davon auszugehen, dass der Proxy transparent und fehlerfrei arbeitet, wodurch solche Auffälligkeiten vermieden werden.

Einschränkungen der Erkennung

Um eine verlässliche Erkennung zu ermöglichen, wäre ein vorheriger Referenzwert der Netzwerkreaktionszeiten erforderlich, beispielsweise der Mittelwert der Latenzzeiten vor dem Angriff. Ohne diese Vergleichswerte ist eine objektive Beurteilung nur schwer möglich. Auch moderne MITM-Techniken können gezielt so gestaltet werden, dass sie keine spürbaren Auffälligkeiten im Netzwerkverkehr erzeugen.

Tipps

Zur Erhöhung der Sicherheit im täglichen Umgang mit dem Internet sollten folgende Maßnahmen beachtet werden:

  • Das Betriebssystem sowie Sicherheitssoftware (z. B. Antivirenprogramme) regelmäßig aktualisieren
  • Wenn möglich, ausschließlich verschlüsselte Verbindungen (z. B. HTTPS, SFTP) nutzen
  • Benutzernamen und Passwörter nicht mehrfach für verschiedene Dienste verwenden
  • Nach der Nutzung von Webdiensten, insbesondere bei sensiblen Anwendungen wie Online-Banking, stets aktiv abmelden, um die Session ordnungsgemäß zu beenden
  • Ein Virtual Private Network (VPN) verwenden, insbesondere bei der Nutzung öffentlicher oder nicht vertrauenswürdiger Netzwerke
  • Beachten, dass der Betreiber eines WLAN-Netzes grundsätzlich in der Lage ist, den Datenverkehr zu protokollieren

Man-in-the-Middle-Angriffe kommen häufig in den folgenden Kontexten vor:

  • Angriffe auf unverschlüsselte WLAN-Verbindungen (z. B. in Cafés oder Flughäfen)
  • Manipulation oder Kompromittierung von SSL-/TLS-Verbindungen
  • DNS-Spoofing, bei dem falsche IP-Adressen für legitime Domainnamen zurückgegeben werden
  • ARP-Spoofing in lokalen Netzwerken, um sich als Gateway oder anderer Teilnehmer auszugeben

Zur Abwehr von MITM-Angriffen stehen verschiedene technische und organisatorische Maßnahmen zur Verfügung:

  • Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zur Sicherung der Datenübertragung (z. B. über TLS/SSL)
  • Einsatz von digitalen Zertifikaten und Public-Key-Infrastrukturen (PKI) zur Validierung der Kommunikationspartner
  • VPN-Verbindungen zur Schaffung eines geschützten Tunnels über unsichere Netzwerke
  • Verwendung von sicheren Authentifizierungsverfahren, beispielsweise Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)

Fazit

Die Erkennung eines Man-in-the-Middle-Angriffs stellt selbst für erfahrene IT-Sicherheitsfachleute eine erhebliche Herausforderung dar und ist für durchschnittliche Internetnutzer praktisch nicht möglich. Zwar bieten Tools wie „Wie ist meine IP-Adresse“ eine erste Orientierung, doch deren Aussagekraft ist begrenzt. Dank der flächendeckenden Einführung verschlüsselter Verbindungen über HTTPS (TLS) ist der Schutz vor solchen Angriffen in den letzten Jahren deutlich verbessert worden. Dennoch bleibt Wachsamkeit gegenüber verdächtigen Netzwerkveränderungen und ein grundlegendes Verständnis für sichere Verbindungen weiterhin wichtig.

Screenshots

Siehe auch

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